Im Sommer wurde unter Leitung von Prof. Dr. Peter Scholz, Professor für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Banking und Didaktik-Beauftragter an der HSBA, das Digitalisierungsprojekt ins Leben gerufen. Das Projekt befasst sich im Kern damit, wie digitales Lernen und Lehren an der HSBA auch nach der Corona-Pandemie langfristig und sinnvoll in die Curricula eingebunden werden kann. Blended Learning nennt man diese Lernform, die Präsenzlehre und E-Learning kombiniert.
Professor Scholz arbeitet an der Entwicklung eines Konzeptes für eine Lehrveranstaltung mit quantitativen Inhalten, die das Selbststudium und Präsenzzeiten sowie Online-Formate didaktisch und inhaltlich optimal verbinden. Die Lehre soll so abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden, um Studierende auch im virtuellen Modus bestmöglich zu fördern und fordern. Denn Online Tools wie Videos oder Quiz können ideal für die Vorbereitung von Präsenzformaten eingesetzt werden: Der wesentliche Teil der Präsenzveranstaltungen kann dann für die wirklich spannenden Inhalte verwendet werden: Impulsvorträge, Diskussionen oder die Analyse aktueller Cases aus der Praxis.
Welche digitalen Formate eignen sich (nicht) für Selbststudium und Online-Lehre?
Für das Selbststudium können idealerweise wiederkehrende Formate wie Einführungs-veranstaltungen, die Basiswissen vermitteln, gut digital aufbereitet werden – beispielsweise in Form von Videos. Mit Basiswissen sind Inhalte gemeint, die sich die Studierenden gut selbst beibringen und einprägen können.
Online-Tests und Denkaufgaben bieten sich zudem an, um das Wissen der Studierenden abzufragen und zu ermitteln. Lehrende können so genau erkennen wo noch Erklärungsbedarf besteht und entscheiden, welche Inhalte in der Präsenzveranstaltung (bzw. während der live stattfindenden Online-Vorlesung) noch einmal ausführlicher behandelt werden müssen (zielgerichteter Unterricht). Darüber hinaus können Lehrende mit Hilfe dieses Formats nachvollziehen, ob die Art und Weise der Wissensvermittlung klar und verständlich war oder ob hier nachjustiert werden sollte. Online-Abfragen steigern die Motivation und zusätzlich kann noch ein Anreizsystem (Boni) integriert werden.
Bei der Gestaltung von Teilelementen einer Vorlesung, die gut online abgehalten werden können, müssen andere Maßstäbe angelegt werden. Um eine rege Beteiligung der Studierenden zu erzielen und eine motivierenden Lernatmosphäre zu schaffen, haben sich Pull-Formate wie z.B. kurze Fragerunden, Gruppenaufgaben oder ganz generell Formate, in die die Mehrheit eingebunden ist, bewährt. Reiner Frontalunterricht hingegen oder offene Fragen an die gesamte Gruppe eignen sich nur sehr bedingt und stellen sowohl Studierende als auch Lehrende vor eine besondere Herausforderung.